30.08.2024 Ausstellungseröffnung Galerie Kunst & Rahmen Eppendorfer Weg 77, 20259 Hamburg
14.01.2024 Einzelausstellung Hausbootlieger Lore, Victoriakai-Ufer 4 d, 20097 Hamburg
20.10.2023 Gemeinschaftsausstellung Banks of Arts, Preystraße 6, Winterhude 22303 Hamburg
Manfred Winkler, 1965 geboren und in der Nähe von Hamburg aufgewachsen, hätte wohl schon früher die Kunst zu seinem Beruf gemacht, wenn ein paar Weichen anders gestellt gewesen wären. Doch das hat ihn später nicht abgehalten. Für den Lebensunterhalt arbeitete er früh nur noch in Teilzeit und konnte so seine Begeisterung für die Künste ausleben.
In über 20 Jahren Theaterspiel durfte Manfred Winkler für ein paar Sätze mit Heiner Lauterbach im Film spielen. Er hat Bücher geschrieben, Skulpturen geschweißt und schon immer gemalt.
Die Ölmalerei hat es ihm besonders angetan. Manfred Winkler sagt: „Sie lässt Geheimnisse zu, weil ich etwas ganz oder zum Teil verstecken kann und ich trotzdem weiß, es ist da und strahlt auf die Wirkung des Bildes aus sowie ein Schweigen in einem Gespräch auch eine Aussage hat.“
In seinem früheren Beruf als Polizist war seine intensivste Zeit die Mitgliedschaft in der Verhandlungsgruppe bei Geiselnahmen, Entführungen und Bedrohungslagen. Das Erschaffen eines Ölbildes ist für Manfred Winkler genauso ein tiefgehender teils kritischer und fragiler Dialog wie in den Konflikten mit teils Mördern, Geiselnehmern und Suizidanten. Auch wenn es große Erfolge gab, so konnte er in den Gesprächen nicht immer das gewünschte Ende bestimmen. Das gelingt ihm nun bei der Ölmalerei. Trotz gleicher gefühlter Intensität, geht es bei dem Erschaffen der Bilder zum Glück nicht um Leben und Tod und auch die Zeit drängt nicht. So kann die Beziehung wachsen und am Ende des Dialoges steht das fertige Bild.
Immer wieder findet man bei ihm einen Fluss, einen See, das Meer. Für einen, der auf einem Hausboot lebt und seit Jahrzehnten als Rettungsschwimmer auf Sylt wacht, keine Überraschung. Auf Sylt gelang ihm die spektakulärste Rettung eines Jahres, er gewann zahlreiche Auszeichnungen und wurde „Mensch des Jahres“, ein Foto von ihm ging um die Welt. Seine dynamischen Wellen aus seinen jahrelangen Beobachtungen sind daher nicht nur ein Abbild. Er weiß die Windstärke und Richtung dazu und genauso ob die Flut kommt oder das Wasser abläuft. Durch pastöses Auftragen werden nicht nur seine Wellen haptisch. Der Beobachter kann in das Bild eintauchen, ist mehr in einem Raum, als vor einem Bild, ist in Gedanken kurz im Urlaub.
Bei jedem Bild ist ein Geheimnis oder eine Einsamkeit oder eine Überwältigung zu spüren.
Durch den Betrachtungswinkel und durch den Lauf der Sonne über den Tag oder die Jahreszeiten verändern sich auch seine Werke.